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Sindbads letztes Abenteuer

Regie zusammen mit Hanno Sauer
Musikschule Lohne
Wangerooge, 2000


An der Musikschule Lohne ist es Brauch, dass die Schüler, die oft einzeln oder in ihren Gruppen unterrichtet werden, ein Mal im Jahr eine gemeinsame Freizeit unternehmen. Dort bereiten sie neben kleinen Konzerten ein großes gemeinsames Stück oder einen Abend für großes Publikum vor. In diesem Fall das Comedy-Musical »Sindbads letztes Abendteuer«

Sindbad, Seefahrer und Held im Ruhestand, liest seinen drei gelangweilten Ehefrauen zum wiederholten Male aus seinen Abenteuern vor. Omar, Sindbads Sohn und Juniorpartner der familieneigenen Handelsfirma kehrt von einer erfolgreichen Geschäftsreise aus Europa zurück. Ein Bote erscheint mit einem beunruhigenden Brief: Jasmin, die Tochter des noch amtierenden Kalifen, ist schwer erkrankt und bittet Sindbad um Hilfe.
Hussein, Kleinwesir und Sindbads Konkurrent, schmiedet im Palastgarten mit Schita, der Gattin des senilen Kalifen und Jasmins Stiefmutter, dunkle Pläne: die Prinzessin soll am bereits länger verabreichten Gift zugrunde gehen, der Kalif entmündigt und Großwesir Sindbad entmachtet werden. Der tumbe Jussuf, leiblicher Sohn Schitas, und Recha, Husseins Tochter, werden in die Pläne eingeweiht. Schita versucht mit allen Überredungskünsten ihren greisen und vergesslichen Mann dazu zu bewegen, ihren heimlichen Liebhaber Hussein zum Großwesir zu ernennen, und ihren Sohn Jussuf als Kalifen einzusetzen.
Die Intrige beginnt: Ein gedungenes Team von Ärzten und Kurpfuschern vermag die Ursache des Leidens von Prinzessin Jasmin nicht zu finden. Jussuf bietet sich an, einen Wunderheiler aus Kuwait herzuschaffen. Jasmin ist verzweifelt. Aufgerüttelt durch den Brief, besucht Sindbad sie mit seinem Sohn Jasmin. Omar ist vom Leiden Jasmins so erschüttert, dass er spontan – und frisch verliebt – beschließt, für ein sagenhaftes Heilmittel, den Apfel aus Sinas (die Apfelsine) nach China zu reisen. Omar heuert Matrosen an. Jussuf und Recha lassen sich – gemeinsam mit einigen Piraten – auf ihre Seetauglichkeit prüfen und beschwichtigen Omar, dem die neuen Besatzungsmitglieder suspekt erscheinen.
Omars Schiff ist aus China mit dem sagenhaften Heilmittel zurück. Plötzlicher Kampf, die falschen Matrosen übernehmen die Macht an Bord. Recha schickt per Taubenpost eine Botschaft an den Kalifen: Sie und Jussuf seien von Seeräubern auf der Rückfahrt von Kuwait auf Anstiften von Sindbad und Omar gekapert und gefangen genommen worden. Die falsche Botschaft erreicht den Thronsaal. Der Kalif ist entsetzt und lässt ihn in den Kerker werfen.
Die drei Ehefrauen Sindbads tauchen auf und versuchen, den Henker mit Schmeicheleien und Tanz zu betören. Nicht der Henker, sondern Hussein besitzt den Schlüssel zum Kerker. Omar soll den Haien zum Fraß vorgesetzt werden. Er bittet um ein letztes Lied. Omars herzzerreißender Gesang stimmt die Piraten milde: Statt Omar zu opfern, setzen sie Jussuf und Recha fest.
Sindbads Hinrichtung wird vorbereitet. Im letzten Moment erscheint Omar und deckt die Intrige auf. Omar bringt Jasmin das Heilmittel. Omar soll Nachfolger des Kalifen werden und auch Sindbads rheumatische Beschwerden scheinen sich durch den Genuss von Apfelsinen zu lindern. Die vier Bösewichte werden auf eine exotische Insel verbannt.

„Märchen, Kabarett, Krimi, Musical: Das Stück um den neuen alten Sindbad überzeugt durch seinen Facettenreichtum, wobei die Handlung bis zum Ende klar strukturiert bleibt.“


Hintergründe zu unserer Arbeit an »Sindbads letztes Abendteuer«

Über die gemeinsame Arbeit an dem Brecht-Liederabend »Buntbrecht« war zu dem Pianisten und musikalischen Leiter Hanno Sauer eine schöne Freudschaft entstanden. Einer seiner zentralen Jobs, war die Arbeit an der Musikschule Lohne, die in einer katholischen Enklave im Emsland lag. Es war wohl schon seit Urzeiten Brauch, dass die Schüler, die oft einzeln oder in ihren Gruppen unterrichtet wurden, ein Mal im Jahr eine gemeinsame Freizeit unternahmen. Dort bereiteten sie neben kleinen Konzerten ein großes gemeinsames Stück oder einen Abend für großes Publikum vor.
In diesem Fall entschieden sie sich für die Erarbeitung des Musicals »Sindbads letztes Abendteuer«, das in weiten Teilen vor allen aus dem Comedy-Genre schöpfte.
Ich freute mich, dass Hanno an mich gedacht hatte und mich bat, mit ihm zusammen die Regie zu machen, da über hundert Kinder und Jugendliche zu koordinieren waren. Wir arbeiteten, was das Bühnenbild und die Kostüme betraf, mit einfachsten Mitteln. Der Vorteil der Arbeit zu zweit war natürlich, dass wir uns aufteilen konnten. Das Kurhaus auf Wangeooge bot dafür reichlich Platz. Sehr fasziniert war ich von der Disziplin, der guten Vorbereitung, den ungewöhnlich gut ausgebildeten Stimmen. Zu allem Überfluss wurde Hanno krank und fiel ein paar Tage der ohnehin sehr knapp bemessenen Probezeit aus. Glücklicher Weise kam er aber rechtzeitig auf die Beine, so dass wir eine gelungene Premiere feiern konnten.


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