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Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Christian Berg/Konstantin Wecker
Musical/Wiederaufnahmeensemble Amberg

Regie
Theater und Ideenfabrik
Cuxhaven, 2000


In der Wiederaufnahme-Regie für das Kinder-Musical versucht Ulrich Thon in Absprache mit Christian Berg manche Dinge so zu ändern, dass das Stück „eine Stufe weiter“ gehoben werden kann. Als großer Vorteil erweist sich, dass der Stoff nicht um die Person eines Entertainers herum inszeniert werden muss, sondern ganz aus seinen Rollen und Situationen schöpfen kann.

Die Insel Lummerland erhält eines Tages einen neuen Bewohner: Der Postbote bringt ein Paket, in dem sich ein kleiner schwarzer Junge befindet. Das kleine Waisenkind erhält den Namen »Jim«, weil es „genau so aussieht“, und wird von der Ladenbesitzerin Frau Waas großgezogen. Als der Junge Jim Knopf größer wird, wird die Insel aber zu klein für alle ihre Bewohner und Lukas der Lokomotivführer und sein bester Freund Jim verlassen bei Nacht und Nebel die Insel mit der zum Schiff umgebauten Lokomotive Emma. Sie landen nach langer Seereise in Ping, der Hauptstadt von Mandala/China (ursprünglich China, dann umbenannt in Mandala, wobei Bücher mit beiden Fassungen in Umlauf waren, in neueren Versionen wieder einheitlich Mandala), wo sie von Ping Pong erfahren, dass die Prinzessin Li Si verschwunden ist, und machen sich auf, sie zu suchen. Man hatte eine Flaschenpost von Li Si gefunden, in der sie angab, sich in der Drachenstadt Kummerland jenseits des Gebirges »Krone der Welt« zu befinden.
Um die Krone der Welt zu überwinden, gibt es nur eine Möglichkeit: die Durchquerung des »Tals der Dämmerung«. Nur ganz knapp entkommen die beiden Abenteurer dabei dem Tod und erreichen die Wüste namens »Das Ende der Welt«. Dort erleben sie erst einen großen Schrecken, lernen dafür jedoch den freundlichen Scheinriesen Herrn Tur Turkennen, der ihnen davon abrät, weiterzufahren. Als sie nicht auf ihn hören wollen, hilft er ihnen jedoch weiter und führt sie bis zur Region der Schwarzen Felsen. Nachdem Jim und Lukas den unheimlichen »Mund des Todes« passiert haben, erreichen sie das Land der tausend Vulkane. Mit Hilfe des Halbdrachens Nepomuk gelangen sie in die Drachenstadt Kummerland und zur Alten Straße 133, wo die Schule des Drachen Frau Mahlzahn liegt. Sie erfahren, dass viele Kinder, unter ihnen die vermisste Prinzessin Li Si, von der Wilden 13 entführt und an Frau Mahlzahn verkauft worden sind. Jim Knopf und Lukas können schließlich Frau Mahlzahn überwinden und einfangen und die Kinder befreien. Auf dem gelben Fluss, der an Frau Mahlzahns Haus vorbei und unterirdisch durch die Krone der Welt fließt, kehren sie nach Ping zurück, wo sie erneut eine Überraschung erleben. Emma hat ein Baby namens Molly bekommen, so dass Jim endlich auch ein richtiger Lokomotivführer mit einer eigenen Lokomotive sein kann.


Hintergründe zu unserer Arbeit an »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer«

Ein Geschehnis auf der Bühne steht und fällt mit seinen Akteuren. Klingt komisch, ist aber so. Bei der Auswahl für längere Tourneen geht es letztlich nicht darum, ausschließlich hervorragende Ausnahmekünstler auszuwählen, sondern eine gute soziale Familie zusammen zu stellen. Wie sehr Menschen bei einer Audition einen anderen menschlichen Eindruck erwecken können, als sie ihm dann in einen Team und einer Ausnahmesituation (denn nichts anders ist eine Tournee) gerecht werden können, ist immer etwas ambivalent. Wir waren überzeugt, eine gute Truppe engagiert zu haben – die Proben ließen nicht anders vermuten – aber die Berichte von der Tournee straften uns lügen. Der stämmige Alfons der Viertelvorzwölfte war ein Typ und damit gut besetzt. Ein sprachlich ausgiebig zu coachender Engländer war seines komischen Talentes wegen genommen worden. Jim war durch eine quirlige Sängerin optimal besetzt und auch Herr Ärmel und Frau Waas machten sich gut. Die Proben gingen mit viel Lachen über die Bühne.
Auf der Tournee entlarvten sich Egomanen und Diven in einem unerbittlichen Kleinkrieg, bei dem Juckpulver in der Krone des Königs landete oder Rizinusöl ins Essen gemischt wurde.
Der Selbstmordversuch eines Kollegen schreckte schließlich alle auf.

Jim Knopf – ganz gleich in welcher Besetzung – sollte trotz allem eines der erfolgreichsten Stücke Christian Bergs werden, das an vielen deutschen Theatern bis heute in der von uns entwickelten Urform immer wieder gern nachgespielt wird.


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