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Classic (II)

Konzeption und Regie
Auftrag: GOP – Entertainment-Group
Bad Oeynhausen
2009


Die Bad Oeynhausener Inszenierung war die Wiederaufnahme der Show aus dem Jahr zuvor in Münster. Durch manche Wechsel in der Cast ergaben sich Konsequenzen für die Erzählweise, die im Kaiserpalais stimmiger gelingen konnte.

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, und damit wird es bei uns im GOP Varieté-Theater im Kaiserpalais wieder ganz besonders funkelnd, bunt und lebhaft: Unsere neue Show »Classic« wird Sie zur Winter- und Weihnachtszeit verzaubern. Conférencier und Bauchredner Jan Mattheis ist umringt von einem einmaligen Ensemble internationaler Weltklasseartisten. Körper, die der Schwerkraft trotzen, artistische Hochleistungen, verführerische Schönheit und Eleganz vereinen sich zu einer Show für Jung und Alt. Das ist Varieté in seiner schönsten Form – ganz klassisch und doch so modern!


Hintergründe zu unserer Arbeit an »Classic«

Die Proben zu Classic schlossen zeitnah an »Le Clown« an, und mein Anspruch an die Arbeit lag dementsprechend hoch. Da es die Wiederaufnahme der Show aus dem vergangenen Jahr war, hatten wir einige Artisten aus dem Programm wieder dabei, andere waren neu, manche frisch.
Jan Mattheis führte mit seinem unnachahmlich trockenen Humor durch den Abend. Ich traf mit großer Freude Igor Boyzov mit seinen Kollegen und dem russischen Barren wieder, die ich im »Appollo« als Pijonis gesehen und die mit Martin Quilitz bereits in der Rietberg-live!–Show engagiert hatte, die ich mit ihm in Ostwestfahlen machte. Mit dem Duo Gorodji, Gunnar Erik, oder Gabor Vosteen gerieten die Proben ohnehin zu einem kleinen Familientreffen für mich. Die Varieté- Familie ist überschaubar und man weiß sie irgendwie zu schätzen.
Aber es kamen auch Menschen und Nummern hinzu die ganz neu und ungewöhnlich waren. Beispielsweise »Cie du Fardeaux«, Anne und Mikis, die mit einer verblüffenden Paar-Akrobatik zu verzaubern wussten. Die Nummer ist schwer zu beschreiben, sie lebt daraus, das Mikis Anne wie eine Puppe herum hebt und wirft, ohne das Anne eine Puppe spielen würde. Sie ist eine liebenswerte Figur und versucht die gleichen Dinge mit ihrem Partner zu tun, wodurch die Nummer auf wunderschöne Weise humoresk wird. Da die beiden ohne Musik auftreten, begleitet einzig das anschwellende Lachen und die Ausrufe des Erstaunens die Arbeit.
Ebenso wie »Cie du Fardeaux« entpuppten sich Stina und Lotta für mich als absolute Entdeckung. Auf einem Rola–Rola–Element spielen sie in einer Hand–auf–Hand-Nummer alle Höhen und Tiefen zweier Frauen in den Fünfzigern durch, die nach dem perfekten Outfit suchen. Die Nummer ist großartig! Natürlich ertappe ich mich dabei, das mir die Arbeit der beiden Finninnen auch deshalb so gut gefällt, weil sie so nah am Theater ist und im Varieté eher ungewöhnlich erscheint. Mir gab die Erzählweise und die ansteckende frische Art der beiden sicher den „Kick“, für die Show einiges im Gegensatz zum Vorläufer aus Münster zu ändern. Entscheidend war für mich die Situation der beiden Frauen und ihrer Auseinandersetzung in der Nummer. Es hatte etwas mit Mensch und Biographie zu tun und packte mich an diese Stelle nicht mehr, aber anders als sensationelle Artistik.
Alle Kostüme die ich im Vorjahr in Münster verwendet hatte, brachte ich morgens um fünf Uhr mit dem Auto nach Münster zurück, suchte mit „meiner“ Kostüm-Retterin Frau Henrichmann, von den Städtischen Bühnen Münster für das gesamte Ensemble neue Kostüme aus den Fünfzigern fürs Opening und Finale heraus und fuhr wieder zurück nach Bad Oeynhausen.
Auch, dass Stina und Lotta die Finnische Sprache in ihrer Nummer verwendeten, hatte eine Konsequenz für mich. Ich bat sie zum nächten Probentag finnische Kindergedichte zusammen zu suchen und entschied mich für eines, in dem es um eine Gespräch zwischen Hahn und Henne ging und das sie im Dialog sprechen und spielen konnten. Das Gedicht machte sich wunderbar im Umbau von Strapaten auf den russischen Barren, auch wenn manche Zuschauer immer wieder irritiert waren. Aber es war ungewöhnlich. Und wenn ich mit etwas für das Varieté angetreten bin, dann sicher zuvorderst das Publikum mit Ungewöhnlichem zu erstaunen.


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