Logo    
     
ÜBERSICHT
THEATER
MUSIKTHEATER
EVENT
VARIETÉ & SHOW
THEATERPÄDAGOGIK
KULTURPÄDAGOGIK
SOCIAL-ART-PROJECTS
PÄDAGOGIK
WERKSTATTGESPRÄCHE
DIENSTLEISTUNGEN
VITA
BONUSMATERIAL
PRESSEMATERIAL
LINKS/PARTNER
KONTAKT/IMPRESSUM
 
« neueres zurück zur Übersicht älteres »

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Musical nach Michael Ende

Rollen: Ärmel, Kaiser, Mahlzahn, Tur Tur
Regie: Christian Berg
Musik: Konstantin Wecker
Cuxhaven
1999/2000


Gerade lief sehr erfolgreich Bergs Kinder-Musical »Oh wie schön ist Panama«. Ich schaute es mir zusammen mit Hannah Kotrc an, da ihre Ratschläge grundsätzlich die vernünftigsten waren. Ich fragte sie also, ob ich für eine Folgeproduktion zusagen sollte und sie kommentierte meine Frage mit dem unvergesslichen Satz: „Wenn es dich künstlerisch weiter bringt …“

Die Insel Lummerland erhält eines Tages einen neuen Bewohner: Der Postbote bringt ein Paket, in dem sich ein kleiner schwarzer Junge befindet. Das kleine Waisenkind erhält den Namen »Jim«, weil es „genau so aussieht“, und wird von der Ladenbesitzerin Frau Waas großgezogen. Als der Junge Jim Knopf größer wird, wird die Insel aber zu klein für alle ihre Bewohner und Lukas der Lokomotivführer und sein bester Freund Jim verlassen bei Nacht und Nebel die Insel mit der zum Schiff umgebauten Lokomotive Emma. Sie landen nach langer Seereise in Ping, der Hauptstadt von Mandala/China (ursprünglich China, dann umbenannt in Mandala, wobei Bücher mit beiden Fassungen in Umlauf waren, in neueren Versionen wieder einheitlich Mandala), wo sie von Ping Pong erfahren, dass die Prinzessin Li Si verschwunden ist, und machen sich auf, sie zu suchen. Man hatte eine Flaschenpost von Li Si gefunden, in der sie angab, sich in der Drachenstadt Kummerland jenseits des Gebirges »Krone der Welt« zu befinden.
Um die Krone der Welt zu überwinden, gibt es nur eine Möglichkeit: die Durchquerung des Tals der Dämmerung. Nur ganz knapp entkommen die beiden Abenteurer dabei dem Tod und erreichen die Wüste namens »Das Ende der Welt«. Dort erleben sie erst einen großen Schrecken, lernen dafür jedoch den freundlichen Scheinriesen Herrn Tur Tur kennen, der ihnen davon abrät, weiterzufahren. Als sie nicht auf ihn hören wollen, hilft er ihnen jedoch weiter und führt sie bis zur Region der Schwarzen Felsen. Nachdem Jim und Lukas den unheimlichen »Mund des Todes« passiert haben, erreichen sie das Land der tausend Vulkane. Mit Hilfe des Halbdrachens Nepomuk gelangen sie in die Drachenstadt Kummerland und zur Alten Straße 133, wo die Schule des Drachen Frau Mahlzahn liegt. Sie erfahren, dass viele Kinder, unter ihnen die vermisste Prinzessin Li Si, von der Wilden 13 entführt und an Frau Mahlzahn verkauft worden sind. Jim Knopf und Lukas können schließlich Frau Mahlzahn überwinden und einfangen und die Kinder befreien. Auf dem gelben Fluss, der an Frau Mahlzahns Haus vorbei und unterirdisch durch die Krone der Welt fließt, kehren sie nach Ping zurück, wo sie erneut eine Überraschung erleben. Emma hat ein Baby namens Molly bekommen, so dass Jim endlich auch ein richtiger Lokomotivführer mit einer eigenen Lokomotive sein kann.


Hintergründe zu unserer Arbeit an »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer«

Durch Hannah Kotrc, die einen mehrmonatigen Aufenthalt im Künstlerhaus Cuxhaven machte, lernte ich die kleine Nordseestadt und Christian Berg kennen, der eines Abends im Künstlercafé saß. Wir tauschten uns über unsere Arbeit und Arbeitsansätze aus und es war schnell klar, dass wir von zwei verschiedenen Planeten stammten. Die Zusammenarbeit, die mir Christian Berg als Schauspieler anbot, konnte ich mir nicht vorstellen. Es verging Zeit und ich lehnte seinen Aufrag noch mehrmals ab, bevor ich ihn in einer Zeit wieder traf, in der ich keine Aufträge in Aussicht hatte und eine Zusammenarbeit wie der letzte rettende Strohhalm erschien.
Gerade lief sehr erfolgreich Bergs Kinder-Musical »Oh wie schön ist Panama«. Ich schaute es mir zusammen mit Hannah Kotrc an, da ihre Ratschläge grundsätzlich die vernünftigsten waren. Ich fragte sie also, ob ich für eine Folgeproduktion zusagen sollte und sie kommentierte meine Frage mit dem unvergesslichen Satz: „Wenn es dich künstlerisch weiter bringt …“. Natürlich nicht, aber es war aus der Notsituation heraus – wenngleich ich in der Zusammenarbeit mit Christian Berg viel gelernt und begriffen habe – diese Entscheidung eine der folgenschwersten Fehlentscheidungen meiner Laufbahn.
Hauptgrund meiner Zusage an Berg war, dass Konstantin Wecker die Musik für »Jim Knopf« schreiben sollte und ich ihn unbedingt kennen lernen wollte. Ich denke, zu diesem Zeitpunkt hätte ich viel dafür getan und diese Begegnung war mir auch für die folgenden Jahre sehr wertvoll.
Die extravagante Art Christian Bergs war in der Probe gut erträglich, sogar motivierend, seine Gastfreundschaft angenehm. Auf Tournee wurden seine Stimmungswechsel dann zu einer schweren Belastung für alle Beteiligten. Nichts desto trotz kann man ihm eine unglaubliche Energie auf der Bühne attestieren, mit der er das Publikum in seinen Bann zog. Alle Themen, die er für die Bühne auswählte, baute er als Stücke um seine Person herum. Dabei konnte es auch passieren, dass er mitten in der Aufführung das Stück änderte und das Ensemble mitziehen musste.
Christian Berg war zweifelsohne einer meiner wichtigsten Wegbegleiter – aber ich bin froh, das dieses Stück Weg weit hinter mir liegt.

Mit »Jim Knopf« wurde der Erfolg von »Oh wie schön ist Panama« beeindruckend getoppt. Kurz nach unsrer Tournee wurde das Stück bereits an sieben weiteren deutschen Theatern gespielt.
Zusätzlich folgte noch eine weitere Tournee eines Wiederaufnahme-Ensembles mit neuen Schauspielern, für die ich die Regie übernahm.


« neueres zurück zur Übersicht älteres »