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Tau G. Nix

Jugendtheaterprojekt
BDP Elbe-Weser
Bremerhaven
1992


In einer ungewöhnlichen Arbeitsweise entstand mit jungen Erwachsenen und Alten Hasen vom Bund Deutscher PfadfinderInnen (BDP) ein quietschwitziges und todernstes Theaterstück über die Formen des Lebens im Abseits und Randgruppenbereich der Gesellschaft, das im Anschluss mit Bauwagen auf Tournee ging.



»Tau G. Nix« beschrieb einen jungen Menschen, der sich auf den Weg machte, das Leben zu lernen. Er begegnet verschiedensten Personen, die auf Grund ihres Aussehens, ihres Verhaltens, ihres Glaubens oder ihrer Ansichten ins Abseits geraten sind. Der Tau G. Nix will verstehen. Er hört sich ihre Geschichte an, zieht seine Schlüsse daraus und wandert weiter. Auf Grund seiner gewonnenen Lebenserfahrung beruft ihn der König zu seinem Hofnarren. Auch hier muss der Tau G. Nix schließlich erkennen, dass selbst die mächtigen Herrscher als arme und einsame Wesen, mit ihren Fragen und Ängsten, Außenseiter einer Gesellschaft sind, die sie zu beherrschen glauben.


Hintergründe unserer Arbeit an »Tau G. Nix«

1992 wurde ich vom Verband Deutscher PfadfinderInnen für einen halbjährigen Workshop gefragt, an dessen Ende ein aufführungsreifes Theaterstück stehen sollte. Die Gruppe machte ein vergleichbares Stück ein Mal im Jahr und zog dann mit Bau- und Zirkuswagen von Ort zu Ort im Elbe-Weser-Dreieck.
Das Buch, das man mir zur Zielfindung für ein Stück gab, hieß »Abseits als sicherer Ort« und ging um Persönlichkeiten, die in Zeiten des Dritten Reiches außerhalb der Gesellschaft standen, wo sie zum einen natürlich gefährdet waren, zum anderen aber auch ihre Ruhe hatten. „Etwas in die Richtung“ sollte ich machen.
Mir fiel auf einmal Eichendorfs »Aus dem Leben eines Taugenichts« wieder in die Hand und ich beschloss diese Erzählung als freie Grundlage zu verwenden.
Das Ensemble, was sich für dieses halbe Jahr zusammenfand, bestand aus Kindern, Jugendlichen, Studenten und Erwachsenen, die in verschiedenen Berufen zu Hause waren. Wir trafen uns ein bis zwei Mal im Monat und wanderten von Tagungshaus zu Tagungshaus. Die Art der Arbeit sagte mir insofern grundsätzlich sehr zu (und tut es sicher bis heute), als dass wir versuchten, in einer guten sozialen Gemeinschaft ein Stück Lebenszeit miteinander zu gestalten und am Ende andere Menschen an der gewonnenen Lebensfreude teilhaben zu lassen. Ebenso folgten wir keinem Text, sondern erarbeiteten Situationen in kleinen Gruppen, die sich mit dem Thema (Abseits als sicherer Ort) auseinandersetzten. Meine Aufgabe bestand vor allem darin, den roten Faden aufzuspüren und die einzelnen Szenen zu einem Ganzen zusammen zu fügen und gegebenen Falls neue, ergänzende Szenen hinzu zu schreiben und zu inszenieren.
Leider konnte ich nur einen Tag in dem Konvoi aus bunten Wagen mit auf Tournee gehen. Es vermittelte sich ein traumhaftes Lebensgefühl, davon man durchaus mehr und länger haben könnte.




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