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Flugversuche
von und mit Tobias Sudhoff

Bass: Klaus Bensen
UA: Bennohaus
Münster
2008


„Morgenstund hat Gold im Mund. – Warum riecht man das nur nicht?“ – Kabarett-Abend mit Tobias Sudhoff über den alltäglichen Kampf, gut sein zu wollen, einen satirischen Blick auf das Leben und einen mutigen Blick auf Glück und Tod.

Die Welt muss gerettet werden. Von jedem Einzelnen von uns. Oder vor jedem Einzelnen von uns? Auf der Bühne begegnet uns mit Tobias Sudhoff einer dieser Helden des Alltages, die ständig mit sich selber hadern, dann wegen der eigenen Gedanken ins Straucheln geraten und schließlich über die eigene Courage stolpern. Ein tragischer Held, ein Ikarus, der erkennt, dass er den eigenen Idealen nicht entspricht, nur weil er auch ein kleines Stück vom Glück haben möchte – die Sonne verbrennt den Wachs seiner Wünsche und so ist der Sturz, den manch einer Leben nennt, vorprogrammiert. Doch eine gesunde Portion Optimismus hält den Flieger auf Kurs, unser Ikarus pfeift seine Lieder gegen den Wind. Sudhoff ist „ein Voyeur des alltäglichen Wahnsinns, wie es sie nur selten gibt“ (Hannoversche Allgemeine), sein „herausragendes komödiantisches und musikalisches Können“ (Badischer Kurier) kann Zwerchfellkrämpfe verursachen – und schon im nächsten Moment führt er das Publikum „auf magische Weise durch betörend schöne Melodien“ (Lippescher Anzeiger) und rührt die Herzen der Menschen an mit Alltagsgeschichten, die wir übersehen wollen, weil die Wirklichkeit manchmal zu sehr schmerzt. „Ein musikalischer Entertainer, ein existentialistischer Clown, wie es ihn noch nie gab“ (Ruhrnachrichten) – der den Menschen Ohren und Herz öffnet.


Hintergründe zu unserer Arbeit an den »Flugversuchen«

So wie Hans Schnier in den Böllschen »Ansichten eines Clowns« zum Clown den Umständen wegen werden musste, drängte es den kabarettistischen Musiker Tobias Sudhoff, ein Programm zu erarbeiten, in dem er offen und persönlich Stellung zu Sinn und Unsinn, zu Recht und Gerechtigkeit in Zeiten der Globalisierung, zum Leben überhaupt und zum Tod als dessen untrennbaren Bestandteil nehmen konnte.
Ursprünglich unter dem Titel »Maulhelden« konzipiert, greift er Alltagssituationen auf, in denen er – wie wir – vor die Entscheidung gestellt ist, den richtigen oder den bequemen Weg zu gehen. Als brillanter Musiker am Piano und Vibraphon, schafft er zudem in den Liedern eine zweite Ebene, die das Streben nach Erfolg und das Scheitern als Bar-Pianist wie ein Sinnbild neben das Scheitern im Ringen um Gut und Böse in wunderbar karikierender Weise stellt. Im Schlagabtausch mit dem in den Proben geradezu clownesk angelegten Bassisten (Klaus Bensen) legt er die Finger tief in die Wunden des menschlichen Unvermögens unverlogen „gut“ zu sein.
Die Auseinandersetzung mit der Problematik reizte mich nach der Arbeit am »Vorstadtengel« sehr, mehr aber interessierte mich Sudhoffs Aspekt, sich in einem Kabarett-Programm mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, einem absoluten Erz-Tabu-Thema unserer Gesellschaft.
Die Gespräche über die Episoden und Themen waren weit über das Projekt hinaus anregend und bereichernd. Die Umsetzung stockte manchmal an den Ängsten vor der Reaktion des Publikums. Dass diese Ängste überflüssig waren, zeigte der Erfolg des Programms und die Nominierung zum Paulaner Solo, Schwelmer Kleinkunstpreis und zum Wertheimer Affen.


Manchmal wünsch ich mir, meine Seele wär ein Fluss
und im Vorüberziehen schau ich auf‘s Leben
dem der Durst, dem würde ich Wasser geben
manchmal wünsch ich mir, meine Seele wär ein Fluss
Ich passte mich den Unwegsamkeiten des Lebens an
Kein Schmerz, weil ich einfach nur so um die Klippen segle
Sie umschmeichle und liebkose wie einen Schatz
Und manchmal schäumte ich
Und manchmal wär ich ruhig und manchmal spiegelglatt

Textauszug aus dem Song »Manchmal wünsch ich mir«


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